Bund fördert Forschungs- und Innovationsverbund bis Ende 2024 weiter
Auch nach 2021 wird die Forschungs- und Innovationspartnerschaft der Fachhochschule Dortmund, der Hochschule Bochum und der Westfälischen Hochschule zusammen mit einer Vielzahl von Unternehmenspartnern ihr Ziel weiterverfolgen können, das Ruhrgebiet zu einer attraktiven und dynamischen Technologie- und Innovationsregion in Europa zu entwickeln.
Denn nun steht fest: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Verbundprojekt „ruhrvalley – Mobility and Energy for Metropolitan Change“ im Rahmen der Fördermaßnahme „Starke Fachhochschulen – Impuls für die Region“ (FH-Impuls) des Programms „Forschung an Fachhochschulen“ für weitere vier Jahre mit rund 5,8 Millionen Euro.
Digitalisierung ist einer der Schwerpunkte von „ruhrvalley“. Bei einem Evaluationsgespräch Anfang Mai 2020 war sie aufgrund der Maßnahmen zum Schutz vor Corona gelebte Praxis: Mit 1,5 Metern Abstand kamen Vertreter*innen der drei beteiligten Fachhochschulen im Kulturzentrum Dortmunder U zusammen und stellten einer Jury des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Projektträgers VDI Technologiezentrum via Videokonferenz vor, was „ruhrvalley“ in den vergangenen vier Jahren erreicht hat und welche Ziele und Pläne der Verbund in den kommenden Jahren verfolgt. Für FH-lmpuls stellt das BMBF seit 2017 insgesamt rund 100 Millionen Euro für eine Dauer von bis zu acht Jahren bereit. „ruhrvalley“ konnte die Jury überzeugen und wird bis Ende 2024 weiterhin gefördert.
Wie sich in den Projekten die Forschungsschwerpunkte und Kompetenzen der drei Fachhochschulen verbinden, hebt Professor Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule, hervor: „Gegenwärtige Herausforderungen im Energie- und Mobilitätsbereich lassen sich nicht durch Einzeltechnologien, sondern nur durch Systemlösungen bewältigen. Durch die Zusammenarbeit im Verbund gelingt es uns, unsere Expertise anwendungsbezogen miteinander zu verknüpfen und Antworten auf aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen zu finden. Im Verbund mit Unternehmen aus der Region arbeiten wir daran, nachhaltig zur Energiewende beizutragen.“ Auch das Thema Elektromobilität steht weiterhin im Fokus von ruhrvalley. Ziel ist es, die Verfügbarkeit von Komponenten für die Elektrifizierung von Antrieben am Fahrzeug zu erhöhen. Dabei sollen gerade Hersteller von Kleinserien elektrischer Sonderfahrzeuge unterstützt werden.
„Viele Projekte erfolgreich umgesetzt“
„,ruhrvalley‘ begreift die Bereiche ‚intelligente Mobilität’ und ‚nachhaltige Energie’ sowie das Querschnittsthema ‚digitale Transformation’ als wichtige Schlüsselthemen für die Zukunft, gerade in Metropolregionen“, erläutert Prof. Dr. Wilhelm Schwick, Rektor der Fachhochschule Dortmund. Sie verknüpfen sich unter anderem in den nun geplanten Forschungsprojekten mit dem Fokus auf „Smart City-Plattformen“ miteinander. „Wir haben in der ersten Phase der Förderung viele Projekte erfolgreich umgesetzt. Diese Synergien führen wir in neuen Kontexten fort. Im Bereich ,Smart Metropolis‘ bringen die Partner*innen ihre Kompetenzen aus den Bereichen Digitalisierung und Internetsicherheit ein, um den Akteuren einer Kommune oder einer Metropole einen Mehrwert zu verschaffen“, ergänzt Professorin Dr. Andrea Kienle, Prorektorin für Digitalisierung der Fachhochschule Dortmund. So wird ab 2021 unter anderem eine IT-Plattform entwickelt, die die Umsetzung und den Betrieb von Datenpools in zunehmend digitalisierten Städten ermöglicht. Zudem werden Lösungspotenziale zur Nutzung dieser Datenpools für kommunale Unternehmen und Bürger herausgearbeitet. In einem anderen Projekt suchen die Beteiligten technische Lösungen für die smarte und nachhaltige Energieversorgung durch Batterie-Sharingdienste für Leichtelektrofahrzeuge, wie E-Scooter und Pedelecs.
„Unser Ziel als Forschungspartner im Verbund ,ruhrvalley‘ ist es, nachhaltige und praxisorientierte Lösungen für urbane Räume zu entwickeln und umzusetzen. Die enge Zusammenarbeit mit unseren aktuell 75 Unternehmenspartnern ermöglicht es uns, Projekte vor Ort umzusetzen, deren Strahlkraft über das Ruhrgebiet hinausreicht“, erklärt Professor Dr. Jürgen Bock, Präsident der Hochschule Bochum. Entscheidend dafür ist die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
Speicherung regenerativer Energien im Fokus
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Thema Energiespeicherung. Ab 2021 beschäftigt sich ein Projekt mit der Weiterentwicklung von Wasserstoff-Elektrolyseuren, die sich zur Speicherung regenerativer Energien eignen. „Die Gestaltung der Zukunft von Metropolen beginnt vor Ort. Als kommunaler Energie- und Wasserversorger sind die Stadtwerke Bochum Teil des ,ruhrvalley‘. Gemeinsam mit unseren Partnern aus Forschung und Unternehmen stellen wir uns aktuellen Fragestellungen etwa aus den Bereichen Digitalisierung oder Mobilität und setzen innovative Ideen um, die die Lebensqualität der Menschen vor Ort verbessern. So tragen wir im Verbund zu einer nachhaltigen Entwicklung sowie zur Transformation des Ruhrgebiets bei. Wir freuen uns, auch in Zukunft diesen dynamischen Prozess weiter mitzugestalten“, sagt Dietmar Spohn, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum und Sprecher des „ruhrvalley“-Steering-Boards, über die Zusammenarbeit im „ruhrvalley“.
Bis 2024 wird „ruhrvalley“ die transdisziplinäre Zusammenarbeit von Forschungs- und Unternehmenspartnern verstetigen und ausbauen. „Auch in Zukunft wollen wir ein Motor für Innovationen sein. Dazu erschließen wir im Verbund kontinuierlich neue Anwendungsfelder für unsere Projektergebnisse, legen Technologiepotenziale frei und setzen unsere Partner gezielt dazu in Austausch“, so Professor Dr. Norbert Wißing, Partnerschaftssprecher „ruhrvalley“.
Die drei Hochschulen beteiligen sich ab 2021 mit Eigenmitteln in Höhe von 672.000 Euro. Unternehmen finanzieren durch Barspenden 985.000 Euro. Weitere 400.000 Euro bringen kleine und mittelständische Unternehmenspartner als Eigenanteil in die geplanten Projekte ein.
Quelle: Presseinformation FH Dortmund vom 30.07.2020